Annemarie Löschinger
Tel. 0170 903 4126
Unser Gedanke bei der Gründung einer Jagdhornbläsergruppe war weniger bei großen Jagden mit dabei zu sein, sondern den Schützenverein Eschau bei seinem 75-jährigem Gründungsfest 1983 zu überraschen.
Der Schützenverein Eschau wanderte im Winter 1982 ins Wildental. Bei einer Rast an der Jagdhütte wurde die Idee eine Jagdhornbläsergruppe zu gründen geboren.
Heinz Dick, Max Gebert, Hans Dworschak, Horst und Werner Gebert, Alfons Schließmann waren die ersten, die diesen Gedanken aussprachen.
Im Februar 1983 wurde ein Zusammentreffen im Schützenhaus arrangiert und man beschloss, die Idee in die Tat umzusetzen. Es musste ein Hornmeister engagiert werden, den Alfons Schließmann dann von Zellhausen mitbrachte.
Es wurden „Fürst-Pless-Hörner“ gekauft und die Proben konnten los gehen.
Herbert Wilz, unser Hornmeister, hatte seine liebe Last mit uns. Die wenigsten von uns konnten Noten, so musste er die Jagdsignale vorblasen und wir bliesen sie nach.
Unser Ziel war eigentlich nur zum 75-jährigen Jubiläumsfest unseres Schützenvereins mit 2-3 Stücken aufzutreten. Im Juni war es dann soweit! Wir traten zum ersten Mal in der Öffentlichkeit auf. Es machte allen einen riesigen Spaß und wir beschlossen daraufhin weiter zu proben. Auch unser Hornmeister war weiterhin bereit uns auszubilden.
Unsere Gruppe war auf 18 Bläser angewachsen.
Es folgten weitere Auftritte bei Fuchsjagden, Geburtstagsständchen unserer Vereinsmitglieder, Polterabenden und bei Bläsertreffen.
Unser Repertoire umfasste mittlerweile - neben den zum jagdlichen Brauchtum gehörenden Jagdsignalen - auch eine Vielzahl von Jagdmärschen und Jagdfanfaren.
1988 konnte man Dank unserer Bläserfreunde von der „Jägervereinigung Kahlgrund“ in den Bayerischen Landesjagdverband (BJV) eintreten. Dies war die Voraussetzung um am Wertungsblasen teilnehmen zu können.
Unsere erstes Wertungsblasen fand im Mai 1988 in Memmingen statt. Es wurde „Silber“ erreicht. In die Silberwertung kamen wir auch 1990 in Coburg, 1992 in Ingolstadt, 1994 in Passau, 1998 in Aschaffenburg und 2000 in Vilshofen. Höhepunkt war für uns 1996 in Nürnberg. Hier erhielten wir beim Wertungsblasen mit unseren Fürst-Pless-Hörnern die Spange in „Gold“.
Es wurden auch viele freundschaftliche Bande zu anderen Bläsergruppen geknüpft. So z.B. zu Alzenau, Florenberg bei Fulda, Medlby an der Ostsee und der Gruppe vom Bodensee.Gegenseitig Besuche waren immer sehr erlebnisreich und die jagdliche Musik wurde gepflegt.
Seit Herbst 1989 kamen in unserer Gruppe auch sog. Parforcehörner dazu. Das sind Umschalthörner, die in (Es) und (B) geblasen werden. Das Parforcehorn in (B) dient als Begleitung der Fürst-Pless-Hörner bei allen Stücken, bzw. kann auch ohne die „kleinen“ Hörner geblasen werden. Der Klang ist dann insgesamt mächtiger.
Die Hubertusmesse in (B) wurde einstudiert und so konnte man im November 1991 die Hubertusmesse in Zellhausen und 1992 in Sommerau spielen.
Mit den Forderungen an den Jagdhornbläser-Wettbewerben wuchs das musikalische Können und Wollen der Bläser. Die Gruppe strebte mittlerweilen nach „höheren“ Möglichkeiten der jagdmusikalischen Betätigung.
Durch die konsequente Umstellung der Parforcehörner auf die Tonlage (Es) wurden die Klangmöglichkeiten unserer Jagdhornbläsergruppe vergrößert.. Mit seinem großen Tonumfang von drei Oktaven ist diesem Naturhorn ein großes jagdmusikalischen Betätigungsfeld eröffnet worden. Es entstand nun die Möglichkeit der virtuosen Jagdmusik.
1998 legte unser Hornmeister Herbert Wilz sein Amt aus gesundheitlichen Gründen nieder. Das Hornmeisteramt wurde von unserer Bläserin Christel Boxan übernommen. Unter ihrer Regie wurde unser Repertoire zunehmend umfangreich und vielfältig. Es wurde natürlich wieder die Hubertusmesse einstudiert. Diesmal in (Es). In den Melodien der Hubertusmesse kommt im ganzen liturgischen Ablauf, die Ehrfurcht vor der Größe und Güte des Schöpfers zum Ausdruck. Im Herbst bringen wir die Hubertusmesse in unterschiedlichen Regionen zu Gehör.
Auch nahmen wir 2004 in Landshut am Wertungsblasen teil. Mit den Parforcehörnern erreichte unsere Gruppe auf Anhieb die Goldwertung.
Neben der Teilnahme an zahlreichen Bläsertreffen, geben wir mittlerweile den unterschiedlichsten Anlässen, ob im Verein oder privat einen würdigen, musikalischen Rahmen.
Nach zehn Jahren Hornmeistertätigkeit legte Christel Boxan im Frühjahr 2008 ihr Amt nieder. Nach einer kurzen „Durststrecke“ hat sich dankenswerterweise Lothar Gruza bereit erklärt, vorerst die Leitung der Gruppe zu übernehmen.
Die Jagdhornbläsergruppe des Schützenvereins Eschau ist in den vergangenen 25 Jahren unbeirrt ihren Weg gegangen. Allen, die mit uns ein großes bzw. kleines Stück gegangen sind: DANKE!
Dienstag | 20:00 - 21:30 Uhr |